Augenblicke – Ordensfrauen im Portrait
Eine Präsentation, die berührt. Die Kölner Fotografin Susanne Hanke möchte mit ihrer Arbeit auf klösterliche Lebensbilder aufmerksam machen, die sich dimetral von den Normal-Biografien unserer Zeit unterscheiden.
In 20 Einzelportraits erzählt die Fotografin von ihrer Begegnung mit den Schwestern eines Benediktinerinnen-Klosters: Frauen im Alter von 36 bis 96 Jahren, von denen ein Großteil schon seit Jahrzehnten auf der Suche nach Gott sind.
Die Gesichter, das Mienenspiel, die Leuchtkraft der Augen, die Art des Blicks konfrontieren den achtsamen Betrachter mit sonst Verborgenem: mit Glauben und Zweifeln, Angst und Hoffnung, aber auch mit überraschender Fröhlichkeit, Lebendigkeit, sowie Mut und einer tiefen Lebensbejahung.
Die Schwestern selbst verstehen nach eigener Aussage die Bilder als „Momentaufnahmen“ einer benediktinischen Ordensgemeinschaft im Umbruch dieser Zeit. Eine Zeit, die vom allmählichen Sterben der traditionellen Klöster gekennzeichnet ist.
Susanne Hanke verzichtet bewusst auf Klischees. Sie zeigt keine Rosenkränze, keine Kniebänke, keine monastischen Rituale. In der Begegnung mit jeder einzelnen Schwester spiegelt sie uns die Gemeinschaft dieses Klosters.
Zudem zeigt sie etwas Kostbares, beinahe Vergessenes und Verlorenes. Auf den Gesichtern mancher Ordensfrauen schimmert ein Hauch von Transzendenz, die Sehnsucht nach dem ganz Anderen. Eine Sehnsucht, die allem Klostersterben und Umbrüchen zum Trotz in uns allen brennt – nach einem Mehr im Leben!